Unter dem Mangobaum (2005)
Mohamed zeigte mir seine Heimat. Fodécariah, 760km von der Hauptstadt Konakry entfernt, ein Dorf von 11800 Einwohnern, das damals in kompletter Armut lebte und völlig resigniert sich selbst überlassen war. Ohne etwas zu garantieren, ließ ich mir von der APE (Elternbeirat) erzählen, was ihre größten Sorgen waren. Gleich nach dem Wasserproblem, sie hatten damals nur einen Trinkbrunnen mit einer kaputten Pumpe, wollten sie mehrheitlich eine Perspektive für ihre Kinder haben.
Auswahl des Grundstücks (2008)
Mit meinem neu gegründeten gemeinnützigen Verein habe ich mich zuerst auf den Bau einer Bibliothek konzentriert. Sie wäre ein abgeschlossenes Modul von etwa 10000€ Kosten, welches, auch wenn unser Verein scheitern würde, immer noch zu erreichen wäre und vor Ort von Nutzen sein würde. Besser eine fertige Bibliothek als eine halbfertige Realschule!
Selbstgemachte Ziegelsteine! (2008)
Die SAP AG hat uns im Dezember 2006 6000€ gegeben. Zusammen mit unseren 3850€ an Privatspenden konnten wir beginnen. Die Dorfleute haben die Ziegelsteine für den Bau der Bibliothek selbst hergestellt. Ich habe die Pläne gemacht, insbesondere für den Projektorraum, von dem sie keine Vorstellung hatten. Mohamed hat die 9850€ mit unserem Plan im Winter 2009 mitgebracht und ihnen erzählt, wie sie vorgehen sollten.
Damals war keine regelmäßige Kommunikation möglich, da es noch keine Mobiltelefone in Guinea gab. Mamadi Kaba, unser Projektleiter, musste 60km mit einem Motorrad fahren, um ein Telefon in Kankan zu finden.
Der Rohbau der Bibliothek (2009)
Unsere erste Delegation (Dezember 2011): Einweihung der Bibliothek
Hier sieht man Madame Clémot (Martines Mutter) beim Zerschneiden des Bandes.
Vor der Bibliothek: die ersten Steine für die Realschule
Im Rahmen dieser Delegation haben wir die weitere Zuwendung der Stiftung für Entwicklung und Zusammenarbeit (SEZ) in Höhe von 9000€ überreicht, um die ersten sechs Schulklassen der Realschule bauen zu lassen.
Innenausstattung der Bibliothek
Projektorraum (leer). Die Bibliothek hat drei Räume
Computerraum
Ausgestattet mit sechs Rechnern, die mit Generator betrieben werden, können Interessierte den ersten Umgang mit Computern lernen.
Ziel ist, den Computerraum zusammen mit dem in Planung befindlichen Bau des Informatikzimmers 2018 mit Solarstrom zu versorgen und mit Internet auszustatten, sodass die Kinder kostenlos zu allen Bilbliotheken der Welt Zugang erhalten.
Design Thinking Workshop im Projektorraum
In der Bibliothek führte ich meinen ersten zweitägigen Design Thinking Workshop durch, um modernere pädagogische Lehrmethoden zu vermitteln, vor allem mit dem Ziel, das Lernen mit 'Angst vor der Peitsch' abzustellen. Wir hatten einen Tag mit 33 Lehrern aus Fodécariah und Umgebung plus drei Schulinspektoren, und einen weiteren Tag mit den damals 7. und 8. laufenden Schulklassen.
Die Bibliothek kommt an
Die Bibliothek mit ihren drei Räumen war eine Attraktion für die gesamte Umgebung. Alle Sitzungen der APE fanden dort statt.